Pädagogisches Konzept

Unsere Kindertagesstätte betreut maximal 75 Kinder zwischen 3 Jahren bis zum Schuleintritt in 3 teiloffenen Gruppen bei einer Öffnungszeit von 7:30 Uhr bis 16:30 Uhr, freitags bis 15 Uhr. Kinder aller Nationalitäten und Religionen, sowie Kinder mit und ohne besonderen Förderbedarf können in unserer Einrichtung aufgenommen werden. Wir arbeiten nach dem Situationsansatz und in Anlehnung an die Vorgaben des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans (HBEP; 2019).

 

 Unser Bild vom Kind

Das Kind als Teil der Natur

Die Sensibilisierung der Kinder für den Schutz und Erhalt unseres Lebensraumes Erde und dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ist uns ein wichtiges Anliegen. Unsere Kita liegt in Waldnähe inmitten der Natur. Bei regelmäßigen Waldausflügen und viel Bewegung an der frischen Luft sensibilisieren wir die Kinder für den rücksichtsvollen Umgang mit Tieren und Pflanzen. Mülltrennung und die Vermeidung von Abfall sind eine Selbstverständlichkeit in der Kita Purzelbaum. Fragen und Impulse der Kinder zu den Themen Klimaschutz, Erhalt der Natur und Tierwohl werden im Stuhlkreis aufgegriffen und gemeinsam bearbeitet. Ein kleiner Beerengarten wird gemeinsam mit den Fachkräften von den Kindern gepflegt.

Das einzigartige Kind

In unserer Kita Purzelbaum ist jedes Kind willkommen. Vielfalt sehen wir als selbstverständlichen Teil der Lebenswelt. Wir respektieren, dass jedes Kind seine Zeit benötigt, um bestimmte Entwicklungsphasen zu durchlaufen und unterstützen es darin, zu einer selbstbewussten Persönlichkeit heranzuwachsen, die am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann.

Im Kindergartenalltag finden sich Kinder ein, die ein unterschiedliches Geschlecht haben, Kinder in der Altersmischung von 3 bis 5 Jahren, Kinder, die besondere Begabungen haben, die aus anderen Ländern kommen, einen unterschiedlichen sozialen Hintergrund mitbringen und mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen leben. Bei der Arbeit mit Portfolios wird jedes Kind individuell wahrgenommen, seine religiöse, kulturelle und sprachliche Identität respektiert und die notwendigen Rahmenbedingungen für seine nächsten Entwicklungsfortschritte geschaffen. Dabei achten wir auf eine enge und partnerschaftliche Kooperation mit den Eltern.

Das forschende, neugierige Kind: Lernen als ko-konstruktiver Prozess

Das Materialangebot in der Kita Purzelbaum ist vielfältig. Das Aneignen von Wissen erfolgt bei Kindern mit allen Sinnen. Bei uns bekommen die Kinder die Möglichkeit, sich die Themen und Materialien, mit denen  sie sich beschäftigen möchten, frei auszuwählen. Wir sind gespannt auf die individuellen Ressourcen und Kompetenzen, die jedes Kind dabei mitbringt, unterstützen es darin und trauen ihm zu, sich neue Erfahrungen anzueignen. Im gegenseitigen Dialog zwischen Kind und Fachkraft, sowie zwischen den Kindern untereinander werden die Themen der Kinder aufgegriffen, unterschiedliche Lösungsstrategien und die weitere Handlungsplanung diskutiert und so in einem gemeinsamen ko-konstruktiven Prozess Lernerfahrungen gemacht.

Das gefühlvolle Kind: jedes Kind hat ein Recht auf Freundschaft, Geborgenheit und Wertschätzung

Wir leben Werte wie Gerechtigkeit, Toleranz, Respekt, Anerkennung, Ehrlichkeit, Empathie und Hilfsbereitschaft, sind hier den Kindern ein Vorbild im Umgang miteinander und reflektieren gemeinsam Situationen hinsichtlich der Umsetzung unserer gemeinsamen Haltung.

Es ist uns sehr wichtig, dass Kinder sich bei uns wohlfühlen und wir wertschätzend miteinander umgehen. Vertrauen ist die Basis dafür, dass Kinder sich bei uns geborgen und sicher fühlen können. Sie erfahren Trost und Hilfestellungen, indem sie mit ihren Ängsten und Sorgen von uns gehört und ernst genommen werden. Wir bieten den Kindern zahlreiche Kontaktmöglichkeiten zu anderen Kindern an, unterstützen sie im Aufbau von Beziehungen und respektieren ihre Wünsche hinsichtlich der Auswahl ihrer Spielpartner.

 

Basiskompetenzen

Über eine Sensibilisierung gegenüber eigener und fremder Gefühle, über die Möglichkeit, Beziehungen aufzubauen und über die unterstützende Begleitung des Kindes in schwierigen Phasen schaffen wir die Basis für den Aufbau individuumsbezogener Kompetenzen und einer resilienten Persönlichkeit. Wir bieten den uns anvertrauten Kindern vielfältige Möglichkeiten, wie beispielsweise die Möglichkeit zur Entspannung oder zum Ausleben ihres Bewegungsdranges, die Anleitung bei Hygienemaßnahmen, die Aufklärung hinsichtlich gesunder Ernährung und das Respektieren von Körperintelligenz und persönlichen Grenzen, um die körperbezogenen Kompetenzen jedes Kindes zu schulen. Die kognitiven Kompetenzen werden mithilfe eines breiten Materialangebots (Brettspiele, Konstruktionsmaterial etc.), Angeboten im Stuhlkreis (Lieder, Reime, Fingerspiele, Vorlesen von Büchern) und von den Kindern selbst ausgesuchte und gemeinsam zu bearbeitende Projektthemen gefördert. Soziale Kompetenzen entwickeln sich über die gemeinsame Einigung auf Regeln des Umgangs miteinander und der Unterstützung der Erzieherin/ der Erziehers in Konfliktsituationen.

 Partizipation

Im Rahmen unserer situationsorientierten Arbeit bieten wir Kindern Raum, bei Themen, die sie betreffen, teilzuhaben und mitzuentscheiden. Bei der Auswahl der Jahresprojekte, der Vorschulprojekte, der Bücher in der Vorlesezeit, der Wahl der Spielmaterialien, der Spiele im Morgenkreis, der Ausflugsziele, der Sitzpartner in Essenssituationen, der Spielpartner, des Mittagessensangebots u.v.m. werden die Vorlieben der Kinder wahrgenommen, erfragt und berücksichtigt und gemeinsame Aktivitäten in demokratischen Prozessen beschlossen. Bei Rückmeldegesprächen haben die Kinder, soweit eine Überforderung durch spezielle Themen ausgeschlossen werden kann, das Angebot, gemeinsam mit ihren Eltern am Gespräch teilzunehmen.

 

Beschwerde und Kinderschutz

Die Zufriedenheit der uns anvertrauten Kinder, der Eltern und der Teammitglieder ist uns sehr wichtig. Allen Beteiligten der Lebenswelt Kita möchten wir deshalb Beschwerden ermöglichen, um Grenzverletzungen sichtbar zu machen, Lösungen gemeinsam zu erarbeiten und Veränderungen einzuleiten. Die Kinder bekommen im Stuhlkreis Gelegenheit, vertrauensvoll Beschwerden zu äußern, die dann gemeinsam bearbeitet und Veränderungen möglich gemacht werden. Konzeptuell ist ein Beschwerdeverfahren jeweils für Kinder, Eltern und Mitarbeiter*innen verankert. Die Ermutigung der Kinder zum Äußern ihrer Befindlichkeiten und Bedürfnisse stellt einen grundlegenden Beitrag zur Früherkennung von Alarmsignalen im Bereich Kinderschutz dar. In unserer Arbeit orientieren wir uns an die Vorgaben aus UN- Konvention zu den Rechten der Kinder, SGB VIII, HKJGB und HBEP.